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Sie möchten dieses lästige Thema endlich für sich erledigt haben und das am besten in 10 Minuten?
Dann muss ich Sie leider enttäuschen.
Die Thematik rund um die Altersvorsorge ist viel zu umfangreich und zu individuell um im Vorbeigehen erledigt zu werden.
Und in der Regel auch nicht ohne Hilfe, ohne umfassende Beratung. Zumindest nicht, wenn Sie wirklich eine gute und langfristige Lösung aufbauen möchten.
Also melden Sie sich bei mir und wir werden uns gemeinsam Zeit nehmen, Ihre Vorsorge auf den Weg zu bringen, online oder persönlich bei mir im Büro.
"Zeit nehmen" ist hier ein wichtiger Punkt. Wenn Sie wirklich verstehen wollen, warum das Eine Sinn macht und das Andere nicht, dann sollten Sie mehr Zeit investieren, als Sie sich zum Beispiel für die Auswahl Ihres letzten Handys oder des letzten Urlaubs genommen haben. Auch wichtig, aber eben nicht ganz so wichtig...
Die folgenden Bereiche werden wir uns zusammen erarbeiten:
- Grundlagen der Finanzmathematik und des Vermögensaufbaus kennenlernen und verstehen
- gesetzliche Rentenversicherung (entsprechende Versorgung) verstehen und realistisch einschätzen
- daraus abgeleitet die Versorgungslücke im Alter und die zur Schließung notwendige Sparrate berechnen
- Produktgattungen und Produkte mit ihren Vor- und Nachteilen verstehen
- Auswahl und Umsetzung
Ich bin ein Zahlenmensch. Beim Thema Geld ist das von Vorteil :)
Worum geht es bei den Grundlagen?
Die Struktur des Vermögensaufbaus habe ich hier bereits näher erläutert. Verschiedene Töpfe für unterschiedliche Sparziele. Im Bereich der Vorsorge reden wir über den langfristigen Topf. Wir brauchen also möglichst viel Zeit für eine auskömmliche Versorgung im Alter. Oder viel Kapital bzw. Liquidität. Dazu noch eine Rendite deutlich über der Inflation.
Rendite ist dabei alles, was von außen in den Topf fließt, z.B. Mieteinnahmen, Dividenden, Wertsteigerungen, Zinsen, etc.
Inflation beschreibt den Kaufkraftverlust des Geldes. Wie viel Euros musste ich vor 10 Jahren für ein Brötchen bezahlen, wie viel heute und wie viel in 10 Jahren. Wer das nicht in seine Planung mit einbezieht, der kann am Ende auch nicht sein Ziel erreichen.
Die Volkswirtschaft beschreibt die Inflation als das Verhältnis der produzierten Gütermenge zur produzierten Geldmenge. Auch Angebot und Nachfrage haben Auswirkungen auf den Preis der Ware. Über den Warenkorb des statistischen Bundesamtes werden alle Effekte zusammengeworfen und als Faktor in Prozent zum Vergleich ausgegeben. Zum Vergleich der Kosten vor einem Monat oder einem Jahr.
Das sind also die Stellschrauben für die Berechnungsgrundlagen:
Zeit, Liquidität und Rendite
Je früher ich mit der Planung und natürlich der Umsetzung beginne, desto geringer wird die notwendige Sparrate. Die Rendite ist ein wichtiger Teil, kann aber leider nicht frei gewählt werden. Ich muss hier die Möglichkeiten des Marktes verstehen und einschätzen können, welche Lösung für mich passt. Höheres Risiko verspricht eine höhere Rendite, Garantien kosten Rendite. So kann man es wohl vereinfacht ausdrücken.
Wenn ich mich direkt an den Märkten beteilige, z.B. Aktien kaufe, unterliegt das investierte Geld direkt den Schwankungen des Marktes. Langfristig erreichen Aktien aber die höchste und stabilste Rendite, wenn ich das Invest weltweit verteile und nicht alles auf eine Karte setze. Ohne die Beteiligung von Aktien schafft man es kaum die Inflation zu schlagen (Sparbuch!), schon gar nicht sein Einkommen für die Rentenphase zu sichern.
Der immer wieder von den Verbraucherschützern beschworene Totalverlust bei einem Aktieninvestment ist bei ausreichender Streuung (Diversifikation) und langfristiger Anlage nicht realistisch. Außer natürlich die Welt geht unter, aber dann ist mir auch meine Altersvorsorge egal...
Deutschland hat im Bereich des Vermögensaufbaus und der Geldanlage enormes Nachholpotential, freundlich ausgedrückt. Deswegen sind sogar die Menschen (Median) in Italien oder Irland vermögender als die Deutschen.
Pro-Kopf-Geldvermögen in ausgewählten Ländern weltweit im Jahr 2022.
Wenn ich die Inflation von der Rendite abziehe spricht man von der Realrendite. Bekommt man garantiert 3% Zins auf sein Geld, die Inflation liegt aber bei 4%, erzielt man eine neagtive Realrendite. Damit verringert sich das Vermögen zwar nicht als Zahlenwert, aber die Kaufkraft.
Die Rente, also die Basisabsicherung, sollte möglichst eine lebenslange Auszahlung sein. Ein Depot über einen Auszahlplan auf Null runter laufen zu lassen, halte ich hier für sehr gefährlich. Als Ergänzung richtig und wichtig, aber nicht als notwendiges Einkommen für den Lebensunterhalt. Sonst hat man am Ende noch ein paar Jahre Leben über, aber kein Geld mehr. Die Gesundheitsversorgung wird in den nächsten 50 Jahren Dinge ermöglichen, die wir uns heute noch nicht vorstellen können und damit die Lebenserwartung im Schnitt deutlich steigern.
Die gesetzliche Rentenversicherung (Deutsche Rentenversicherung - DRV) ist ein Umlageverfahren. Hier kann dem Rentner also nur ausgeschüttet werden, was vorne dem Arbeitnehmer abgenommen wird. Grundsätzlich ist das auch ok, aber es funktioniert eben nur, wenn die Geburtenrate stabil bleibt. Ansonsten bekommt dieses System ein großes Problem. Man zahlt jetzt ein, bekommt später aber viel weniger an Rente zurück, da sich das Verhältnis Einzahler zu Rentner verschlechtert hat. Das ist der Unterschied zur Kapitaldeckung, wo tatsächlich auf meinen Namen Kapital gesammelt wird, am Kapitalmarkt angelegt wird und nur mir zur Verfügung steht.
Das wissen wir aus dem Bereich der Finanzberatung schon seit über 20 Jahren, die Politik und die Medien merken es so langsam auch, dass das nicht mehr funktioniert, wenn die sogenannten Baby-Boomer in Rente gehen. Dann wird aus der Alterspyramide ein Alters-Dönerspieß.
Sehr schön zu sehen auf der Seite vom statistischen Bundesamt.
Norbert Blüm hat 1986 gesagt, die Rente ist sicher! Mit seinem charmanten hessischen Akzent...
Die Rente ist ja auch sicher, er hat aber nichts von der Höhe der Rente gesagt!
- Beitragsbemesseungsgrenze
Das ist am Ende keine Raketenwissenschaft, diese Dinge in Beziehung zueinander zu setzen und seine Schlüsse daraus zu ziehen.
Aktuell ist dieses Verhältnis noch bei etwa 2:1. Die Zahlen dazu kann man bei der DRV nachlesen.
Der Beitragssatz liegt heute bei 18,6%, getragen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen. Das Durchschnittseinkommen der Beitragszahler in der DRV wird aktuell mit 43.142€ angegeben. Mit dem Verhältnis von 2:1 kommt man auf eine durchschnittliche Rente (43.142€ : 12 Monate x 18,6% x 2) von ca. 1.337€ pro Monat.
Bei einem Verhältnis von 1:1, also jeder Arbeitnehmer hat seinen eigenen Rentner, kann man sich denken, wie hoch die eigene Rente werden kann.
Verdient man durchschnittlich (2024: 43.142€) wäre man Stand heute nach 40 Jahren bei einer Rente von ca. 1.500€. Verdienst im Durchschnitt bedeutet 1 Rentenpunkt pro Jahr multipliziert mit dem Rentenwert (2024: 37,60€). Also 40 Jahre im Durchschnitt = 40 Rentenpunkte. 40 x 37,60€ = 1.504€ Rente pro Monat.
Brutto natürlich, also Krankenkasse und Steuern müssen noch abgeführt werden. Aber keine Sorge, bei dem Einkommen, wird es kaum Steuern zu zahlen geben...!
Sind die Baby-Boomer erstmal in Rente und das Verhältnis Einzahler zu Rentner fällt auf 1:1, dann müsste der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammen also 1.500€ Beitrag an die Rentenversicherung abführen. Das wäre ein Beitragssatz von über 40% gegenüber dem aktuellen von 18,6%. Wie wahrscheinlich ist das?
Aktuell werden für den Durchschnittsverdiener ca. 669€ pro Monat abgeführt. Also könnte der Rentner dann bei dem aktuellen Beitragssatz auch nur 669€ pro Monat an Rente bekommen.
Hier ein Artikel der taz aus dem Jahr 2012. Und hier zum gleichen Thema bei der Bild.
Zitat aus diesem Artikel der taz vom 02.09.2012:
Nach Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums droht ab 2030 Beschäftigten, die in Vollzeit weniger als 2.500 Euro brutto im Monat verdienen, nach 35 Beitragsjahren eine Rente unterhalb des Grundsicherungsbetrags von derzeit 688 Euro. Und wer 2.300 Euro brutto im Monat verdient, läge mit einer Rente von 633 Euro sogar deutlich unter dem Grundsicherungsniveau.
Auch wenn wir jetzt von einem deutlich höheren Einkommen ausgehen, mehr als das doppelte kann es nicht werden, da die Beitragsbemessungsgrenze (90.600€ p.a. in den alten Bundesländern) die Einzahlung deckelt. Bei höherem Einkommen werden also keine Beiträge mehr zur DRV abgeführt.
Aktuell bezuschusst der Bund die DRV mit mittlerweile über 126 Mrd. € pro Jahr. Ausgeschrieben:
126.000.000.000€
Das kann man hier nachlesen, folgend das Bild dazu:
Hauptsächlich für versicherungsfremde Leistungen, also Dinge die eigentlich nicht zur Rente direkt gehören, z.B. die Erwerbsunfähigkeitsabsicherung oder zusätzliche Leistungen wie Grundrente, Mütterrente,...
Das ist ein Anteil am Bundeshaushalt (2024) von 28,47%. Und die schlechten Zeiten für die DRV fangen jetzt erst an.
Das soll keine Angst machen (obwohl es wirklich beängstigend ist), es soll nur deutlich machen, wie wichtig es ist, selber Vermögen aufzubauen. Für sich selber sorgen zu können im Alter.
Was wird dagegen getan?
Die Ergebnisse einer extra gegründeten Kommission sind schon sehr interessant :
Schutz vor Altersarmut
Im Mai 2018 hat die Bundesregierung die Kommission Verlässlicher Generationenvertrag eingesetzt. Sie hat den Auftrag, sich mit Sicherung und Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung sowie der zusätzlichen Altersvorsorge ab dem Jahr 2025 zu befassen.
Die Kommission hat ihre Empfehlungen in einem Bericht niedergeschrieben und an Bundesarbeitsminister Heil sowie Kanzleramtschef Helge Braun übergeben. "Wir brauchen auch in Zukunft eine verlässliche Rente, die Lebensleistung belohnt und vor Altersarmut schützt", so Braun. Die Bundesregierung werde die Vorschläge der Kommission umgehend prüfen und in die Weichenstellungen für die Zeit nach 2025 einbeziehen.
Mit dem aktuellen Rentenpaket garantiert die Bundesregierung, dass das Rentenniveau bis 2025 bei 48 Prozent stabil gehalten wird. Zudem wird der Beitragssatz bis 2025 20 Prozent nicht übersteigen. Die Rentenkommission empfiehlt, diese "doppelte Haltelinie" über das Jahr 2025 hinaus fortzuführen. Langfristig sollte das Rentenniveau zwischen 44 und 49 Prozent gehalten, der Beitragssatz zwischen 20 und maximal 24 Prozent garantiert werden. Laut Bericht wird das dazu beitragen, dass Rentnerinnen und Rentner weiterhin an der Wohlstandsentwicklung teilhaben können. Zudem werde damit die Belastung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler begrenzt.
Immer wieder schön zu sehen, dass Steuergelder nicht verschwendet werden. Die eingesetzte Kommission hat knapp zwei Jahre benötigt um herauszufinden, dass es so nicht funktioniert. Aufgrund der politischen Beteiligten konnte man sich aber nicht auf mehr Aussagekraft einigen. Dann müssen wir uns auf die Fakten besinnen, die wir heute schon kennen und unsere Altersvorsorge individuell privat lösen!
Die neben dem nötigen Kleingeld wohl größte Hürde in der Umsetzung der eigenen Altersvorsorge ist die Komplexität. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten für den Kunden und die Unterschiede sind unverständlich, wenn man nicht etwas tiefer in die Materie eintaucht.
Zur groben Orientierung, wenn man die Vorsorge auf Basis der Rentenversicherung aufbauen möchte:
Es gibt seit 2005 das sogenannte 3-Säulen oder 3-Schichten Modell. Jede Schicht unterliegt anderen Möglichkeiten, aber auch Restriktionen und auch einer unterschiedlichen Versteuerung in der Auszahlungsphase.
Jede Produktgattung in jeder Schicht hat eigene Vor- und Nachteile. Aber die muss man erst kennen, bevor man sich für oder gegen eine Gattung entscheidet.
Auch die Versteuerung in der Auszahlung ist ein wichtiger Punkt und wird gerne ignoriert. Seit 2005 sind alle Einkünfte, auch die gesetzliche Rente, steuerpflichtig. Das baut sich über die Jahre gestaffelt auf, bis wir alle ab dem Jahr 2040 alle Einkünfte zu 100% versteuren müssen oder dürfen. Die Rente wird wie das jetzige Einkommen behandelt mit den entsprechenden Freibeträgen und Steuersätzen.
Dazu hier eine kleine Broschüre des BMF zum nachlesen.
Wenn ich jetzt weiß, wie die voraussichtliche realistische Rente der DRV einzuschätzen ist und die Höhe der eigenen Wunschrente im Alter definiert habe, ist die daraus folgende Lücke logischerweise die Versorgungslücke.
Die Wunschrente sollte kein Reichtum sein, nur die Rente, die man wirklich benötigt um alles bezahlen zu können und ein gewisses Niveau zu halten. Dafür braucht man die lebenslange Rente, alles darüber hinaus kann man mit anderen Bausteinen und Produkten aufbauen. Als echtes freies und flexibles Vermögen. Aber die Basisabsicherung für das Alter defniert sich eben dadurch, dass ich nicht weiß, wie lange ich lebe.
Aus dieser Lücke kann man über die vorher genannten Stellschrauben Laufzeit, Rendite und Inflation die notwendige Sparrate errechnen. Wie viel muss ich sparen, wenn ich mit 67 Jahren x-Euro monatliche Rente haben möchte. Und wie ändert sich die Sparrate, wenn ich nur bis 63 Jahre auf meine Arbeitskraft angewiesen sein möchte. Es geht hier nicht darum, wie lange ich arbeiten muss oder möchte, sondern wie lange ich darauf angewiesen bin.
Wenn man die drei nicht ganz so banalen Punkte aufgearbeitet hat, ist es mit Hilfe der Mathematik einfach die Sparrate zur Lösung des Problems zu berechnen. Aber damit ist man noch nicht fertig.
Welche Produktgattung, welcher Produktanbieter bietet die bestmögliche Lösung? Oder eine Kombination aus mehreren Bausteinen? Dazu muss man sich ein Grundverständnis der einzelnen Gattungen und Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Und die Vor- und Nachteile verstehen. Um was geht es da im Einzelnen?
- Flexibilität in der Ansparphase (Beiträge anpassen, Investment ändern,...)
- Flexibilität in der Auszahlung (Einmalzahlung oder lebenslange Rente)
- staatliche / steuerliche Förderung einbeziehen
- Rendite deutlich höher als die Inflation
Dagegen kann ich jetzt die unterschiedlichen Produktgattungen laufen lassen und schauen, wo habe ich welche Überschneidungen mit den genannten Anforderungen. Da gibt es z.B.:
Nachdem die perfekte Lösung, also das individuell passende Produkt gefunden wurde, muss jetzt noch der Anbieter dazu ausgewählt werden. Am Ende wollen alle Gesellschaften nur das Beste für meine Kunden...behaupten zumindest die Marketingabteilungen. Daher ist es wichtig hier wieder für sich die Kriterien zu überlegen, was ist mir am wichtigsten und wer erfüllt diese Anforderungen.
Und dabei geht es nicht um das schönste Prospekt, es zählt nur das Bedingungswerk. Die sind je nach Produktgattung zwischen 30 und 150 Seiten stark. Da hat man eine Menge Lesestoff für den nächsten Urlaub. Oder man wählt nach der hübschesten Farbe. Oder man hat einen Profi an seiner Seite, der genau weiß, welche Punkte im Bedingungswerk zu beachten sind. Es wäre doch ganz gut, wenn da wo Ferarri drauf steht auch Ferrari drin ist, oder?!